Grosser Eurovisions-Preis Eurovisions-Preis in Luxemburg P. W. Über das Großereignis des Jahres auf den Bildschirmen ganz Europas haben wir bereits ausführlich berichtet. Daß der große Eurovisions-Preis diesmal von Luxemburg ausgeht, verdanken wir dem Bestehen und der Aktivität von Radio- Télé-Luxembourg, das unserm kleinen Lande dadurch erneut ein fast weltweites Echo, diesmal auf dem Eurovisionsnetz gibt. Aus fünfzehn Ländern sind die Sänger und Sängerinenen sowie die Orchesterchefs nach Luxemburg gekommen,, um von den Studios der Villa Louvigny aus, am kommenden Sonntagabend, die Farben ihres Landes im Schlagerwettbewerb zu verteidigen. Das Reglement hat eine leichte Abänderung erfahren und es wird nicht mehr ein Lied allein die Palme davontragen, sondern wie bei den olympischen Spielen wird eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedailie verliehen. Im großen Auditorium der Villa Louvigny werden umfassende Arbeiten für die Durchführung der Veranstaltung vorgenommen. An der Rückwand wurden insonorisierte Kabinen für die Kommentatoren der einzelnen Länder mit Telephonverbindung und eigenem Bildschirm zur Kontrolle eingerichtet. Die Zählei-n--richtung für die Abstimmung ist mit ihren Leuchtziffern direkt neben der Bühne aufgebaut.. Auf dieser Tafel, werden die Zuschauer das Wettrennen um die ersten Plätze während der Abstimmung verfolgen können. Dabei gab es bekanntlich in den letzten Jahren jedesmal einen regelrechten „Suspens“. Für die Artisten und Musiker sind besondere Logen eingerichtet worden, ein ständiges Sekretariat steht zur Verfügung. Geschäftig sind die Dienstchefs von Télé-Luxembourg, Camille Ernstes und Paul Ulveling, die Realisatoren René Steichen und Jos. Pauly, sowie die Techniker und Handwerker an der Arbeit, Jean-Paul Gonzemius überwacht die Ausführung der von ihm entworfenen Dekors, die Kameraleute und Toningenieure richten ihre Apparate ein. Die Proben werden heute und morgen durchgeführt. Vor der Direktsendung finden noch zwei Generalproben statt. Am gestrigen Donnerstag wurde die im Reglement vorgesehene Auslosung vorgenommen, durch welche die Reihenfolge der verschiedenen Konkurrenten festgelegt wurde. Diese kleine Zeremonie erlebten wir im Hall der Villa Louvigny, Als die Persönlichkeiten, Artisten und Journalisten versammelt waren, traf Mireille mit ihrem 4jährigen Söhnchen ein und Camillo Felgen überreichte ihr zum Gruß einen duftenden Blumenstrauß. Programmdirektor Jean Luc hielt eine kurze Begrüßungsansprache, worauf Chef d’Exploitation Camille Ernster dem kleii , -, - nen Olivier Delannoy die Umschläge mit den Namenskarten der teilnehmenden Länder anvertraute. Aus der gut gemischten Auswahl wurden die Karten von Kinderhand der Schale entnommen und Mireille proklamierte das Resultat der Ziehung, das dann an der Anschlagtafel. sichtbar gemacht wurde. Die Darbietungen der einzelnen Länder gehen demnach in der folgenden Reihenfolge, am Sonntagabend von Luxemburg aus über die Fernsehsender von 16 europäischen Ländern: Finnland, Belgien, Spanien, Österreich, Dänemark, Schweden, Deutschland, Holland, Frankreich, Norwegen, Schweiz, Jugoslawien, Großbritannien, Luxemburg, Italien, Monaco. Die Equipe des Télé-Journal Télé-Journal nahm diese Zeremonie auf ihre Rollen auf und nachmittags um 16 Uhr ging der Streifen über das Eurovisionsnetz, damit die daran interessierten Sender denselben für das Abendprogramm aufzeichnen konnten. Auch das ist eine Neuerung, die für die Zukunft im Sektor der Aktualitäten beim europäischen Fernsehen ihre Bedeutung hat.