Luxemburger Wort


Literarisches.

Erinnerungen
aus der Winterschule, von An geiika Tugnt. - Buchdruckerei J. Schroell in Diekirch. Es ist erfreulich, zu sehen, wie die hochherzigen Bemühungen unserer Kegierung, in allen Schichten und Tlassen der Benölkerung den Bolksunterricht und eine zeitgemäße professionelle Bildung zu fördern, durch die Privat⸗Initiative unterstützt werden. Dies ist der beste Beweis, welch’ erfolgreichen Anklang diese Bestreburgen inmitten der Bevölkerung sinden. Kaum daß die Haushaltungsschulen für Bauernmädchen durch die unermüdliche Sorgfalt des Herrn Staatsministers ins Leben gerufen worden sind, sehen wir auch schon rühriges Weben und Streben auf diesem Gebiete, nicht allein zwischen den vier Mauern dieser Schulen selbst, sondern auch in der landwirthschastlichen Presse. Denn die „Erinnerungen aus der Winterschule“ sind bereits in einer Serie von Artikeln in den Spalten des „Landwirth’ veröffentlicht worden. Der höchst anspruchslose Titel des Schriftchens steht in keinem Verhäliniß zu dessen innerem Werth, welcher jedenfalls eines prunkvolleren Aushängeschildes würdig gewesen wäre. Doch der Titel thut wenig zur Sache; in der Regel blüht und duftet ja das anmuthige Veilchen dort, wo man es am wenigsten gesucht hätte. So auch hier. Denn noch selten haben wir ein für das Landvolk speciell geschriebenes Werkchen gelesen, das uns so anmuthete, das uns in allen Hinsichten so zweckentsprechend erschien. So recht einfach, schlicht und kernig, dabei klar und verständlich geschrieben, durchwürzt von jenem ungeschminkten Humor, wie wir ihn beim unverdorbenen, von der modernen Cultur noch nicht allzusehr beleckten Landvolke antreffen, dabei jene anheimelnde Sprache voller Herzlichkeit und Zartgefühl, wie sie nur dem Weibe eigen ist, und endlich - und das ist die Hauptsache - ein Hauch inniger Frömmigkeit und tiefreligiösen Gefühles, welches dem Ganzen erst die rechte Weihe gibt, das sind die markanten Vorzüge, welche dieses willkommene Schriftchen auszeichnen. Die mannigfaltigen praktischen Belehrungen und Anweisungen, die wie blinkende Goldkörner auf allen Seiten des Büchleins ausgestreut sind, machen es zu einer wahren Fundgrube für das christliche Luxemburger Bauernmädchen, wie es in unserer Zeit sein soll. Auf den Inhalt des Schriftchens gehen wir hier nicht weiter ein und begnügen uns damit, allen, die es betrifft, zuzurufen: Nimm, lies und studire recht fleißig dieses Schriftchen und befolge es gewissenhaft: es gereicht dir ganz sicher zu deinem gegenwärtigen und zukünftigen Wohlergehen. . Pn. w.
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